Ein freundliches Hallo an jeden Investor, der nachhaltig investiert oder Lust hat damit anzufangen!
Wir von wild.economy haben euch letztes Mal das erste von drei nachhaltigen Dividenden-Unternehmen vorgestellt. Eine Investition, die für uns nicht ins Wasser gefallen ist. Es ging um kein anderes Unternehmen als das größte Wasserversorgungsunternehmen aus den USA: American Water Works.
Dieses Mal soll es aber um ein Unternehmen aus einem anderen Land und einer anderen Branche gehen, nämlich um Befesa - aus dem deutschen SDAX und aus der Recycling-Branche.
Das 1993 gegründete Unternehmen ist 2017 an die Börse gegangen und hat sich auf das Recycling von Stahl und Aluminium sowie gefährlichen Reststoffen spezialisiert. Eine sehr spannende Branche, da so natürliche Ressourcen eingespart werden können. Die Aktie ist vom Juli 2020 bis zum Juli '21 von 30 EUR auf über 60 EUR gestiegen und weist eine Dividendenrendite von 1,84% auf.
Der extreme Kursanstieg ist aber gar nicht so unberechtigt, da der deutsch-spanische Stahlstaub-Recycler eine riesige Übernahme gestemmt hat. Es wurde das amerikanische Unternehmen American Zinc Recycling, einer der größten Stahlstaubrecycler aus den USA, für 377 Millionen Euro geschluckt. Nach der Integration des übernommen Unternehmens, dürfte Befesa Weltmarktführer in dieser besonderen Recycling-Sparte sein. Außerdem wurde durch eine Kapitalerhöhung neues Geld besorgt, welches auch noch weiter zum Wachsen genutzt werden soll.
Trotzdem muss man beachten, dass der Titel gerade mal knapp über 3 Jahre an der Börse ist und einige Schwankungen bei Gewinn & Umsatz aufweist.
Außerdem gibt es einige Unternehmen im Recycling-Bereich, die bereits eine größere Marktkapitalisierung aufweisen.
Aber genau darin sehe ich auch die Chancen. Das Unternehmen ist noch etwas unter dem Radar und hat gerade mit der Expansion nach China schöne Wachstumsaussichten. Dort sind seit 2018 höhere Entsorgungsstandards in der Branche verpflichtend.
In Sachen Nachhaltigkeit macht Befesa so schnell auch niemand etwas vor, da ein zertifiziertes nachhaltiges Recycling-Verfahren genutzt wird. Zudem hat sich das Unternehmen hohen Standars verpflichtet, macht regelmäßige Betriebssicherheitskontrollen und nutzt zertifizierte Managementsysteme.
Und die Innovationsarbeit kann auch Aufwind geben. Es wird an sog. "grünem Stahl" gearbeitet, das heißt bei der Stahl-Produktion werden dann keine fossilen Brennstoffe verwendet.
Hinzu kommt ein weiterer Vorteil bei dem Recycling von Stahl: Dieser ist Recycling-Weltmeister ! Das heißt, dass dieser von allen bekannten Materialen am häufigsten recycelt und wiederverwendet werden kann. Natürlich ist das auch wichtig, da die Stahl-Erzeugung nicht sehr nachhaltig ist. Deshalb ist aber um so schöner, dass 80% allen Stahls, der jemals produziert wurde, noch in Gebrauch ist und das Recycling des Materials 50% Emissionen einspart im Gegensatz zur Erstproduktion. Außerdem kann Stahl noch einen großen Hype erleben, da Stahlbauten energieeffizienter sind und höhere Nutzflächen erreichen. Das wäre natürlich auch für die Stahl-Recycling-Industrie von Vorteil.
Aber was sagen die Finanz-Kennzahlen ?Das Eigenkapital wurde in den letzten 6 Jahren um über 50% erhöht und der Gewinn stieg um über 170% in dieser Zeit. Trotzdem bleibt zu beachten, dass die Gewinn-Bestmarke von 2018 bisher noch nicht erreicht werden konnte. Die Marktkapitalisierung ist übrigens 2,8 Milliarden Euro groß und das KGVe liegt bei 25,6. Die Dividende wurde in den letzten 3 Jahren übrigens um 60% erhöht und im Q1 konnte das EBITDA sogar um 48% gesteigert werden.
Abschließend kann man zusammenfassen, dass Befesa noch lange nicht so groß ist wie andere Recycling-Unternehmen, aber gerade die Spezialisierung auf Stahl viele Chancen beinhaltet. Die Zahlen sind natürlich ein Blick in die Vergangenheit und deshalb ist es sehr wichtig, dass man auch vom Geschäftsmodell überzeugt ist. Aber gerade die Übernahme und die aktuelle Marktstellung lassen große Hoffnungen aufkeimen.
Als Quellen habe ich übrigens finanzen.net, handelsblatt, Finance Magazin, welt, comdirect und die Befesa Website genutzt. Der Artikel stellt keine Empfehlung und keine Anlageberatung dar.
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